Meine Frau wurde bereits Anfang der 90er-Jahre wegen eines Arbeitsunfalles unterschenkelamputiert. Als solche war sie seither nachvollziehbar mit einem GdB von 50% eingestuft. So weit, so gut, in den letzten Jahren bekam sie jedoch zunehmend Probleme mit dem Stumpf und dem Knie. Aus diesem Grunde wurde sie letztes Jahr nachamputiert und aus der Unterschenkelamputation wurde eine Knie-Exartikulation. Ausserdem bekam sie wegen jahrelanger, teilweise einseitiger, Nutzung von Gehhilfen eine krumme Wirbelsäule(beginnende Skoliose), sowie starke Probleme im Schultergelenk. Aufgrund dieser letzten Endes durch den Unfall verursachten gesundheitlichen Einschränkungen stellten wir letztes Jahr einen Verschlimmerungsantrag, der zunächst komplett abschlägig beschieden wurde. Auf Nachfrage und zunächst mündlichen Protests erklärte man sich dann 'wohlwollend' zu einer Einstufungserhöhung auf 60% bereit. Mit diesem Schreiben wurden wir beim VdK vorstellig. Der dortige Anwalt machte uns allerdings keine allzugrossen Hoffnungen: Eine Knie-Ex gelte rechtlich als Unterschenkelamputation, weil der Oberschenkel ja vollständig erhalten bliebe.

Hier ist meine erste Frage: Wie seht Ihr das? Gibt es vielleicht ähnlich gelagerte Fälle? Meine 2. Frage betrifft das leidige Thema Parkausweis. Meine Frau kann nicht regelmässig eine Prothese tragen, weil sie insbesondere an diesen heissen Tagen dort praktisch 'rausgeschwemmt' wird und die Prothese dann natürlich überhaupt nicht mehr sitzt. Rolli-fahren geht auch nicht weit, weil dann wieder das lädierte Schultergelenk schmerzhafte Beschwerde einlegt. Einbeinig an Stützen laufen verbietet sich natürlich wegen der Schulter von selbst. Wenn das zusammengenommen keine aussergewöhnliche Gehbehinderung darstellt, weiss ich es auch nicht. Manchmal könnte ich einen Brüller lassen, wenn ich die Leute scheinbar völlig 'unversehrt' aus dem Parkausweis-bewehrten Auto springen sehe, das sie eben auf einem Rolliplatz geparkt haben. Mal abgesehen von der illegalen Nutzung von Parkausweisen, die längst verblichenen Angehörigen gehörten, wage ich die Behauptung, dass viele es tatsächlich geschafft haben, sich irgendwie einen 'legalen' Ausweis ausstellen zu lassen. Mir ist absolut schleierhaft, wie so etwas möglich ist, wenn Leuten wie meiner Frau, aber natürlich auch vielen anderen Betroffenen, die es wirklich dringend benötigen, diese 'kleine' Erleichterung verwehrt wird.

Ich würde mich über jede Antwort freuen...
Bis dahin
der Hai