Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

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Martin
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Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Martin » Di Feb 14, 2012 00:16

Hallo zusammen!

Ist hier jemand der mir sagen kann wie die Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop funktioniert?

Seit Mai habe ich am linken Bein eine Knieex und laufe noch mit Krücken mit einem hydraulischen Prothese rum. Ich fuhr vorletztes Jahr eine BMW K100 (bin vorher nur Japaner gefahren) und die ist mit fünf Zentnern Leergewicht plus meine 115 kg ein dicker Brummer. Wenn die Kiste nach links fällt könnte ich mich niemals selbst befreien. Grosse Unsicherheit... Die K100 steht seit einem Jahr in der Garage und habe sie seit dem nicht mehr gesehen. Ich kann mir nicht vorstellen einen Beiwagen dranzuschrauben. Man muß sich vorstellen, ich werde auf Tour von einem Unwetter mit heftigen Sturmböen überrascht, dann brauche ich beim Ampelstop sicheren Halt auf beiden Seiten. Wichtig!!!

Mich quält nun die Frage, wie ich auf dem Motorrad rumturnen muß, das das Gelenk einrastet und beim Losfahren entriegelt????
Ich weiss wie es funktioniert wenn ich aufstehe aber nicht wenn ich sitze. Ich muß dazu sagen das ich 200 cm groß bin.

Wie mache ich das aus Eurer Sicht???

1. Ich rolle an die Ampel und halte an.
2. Zuerst das gesunde rechte Bein runter und dann die Prothese auf den Teer.
3. ???????????
4. ????????????
5. ??????????????

Muß ich jetzt die Handbremse ziehen und mich hinstellen das das Gelenk einrastet?

Schöne Grüsse :o)

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boerni
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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von boerni » Sa Feb 18, 2012 00:17

Was hast du denn für eine Prothese? Es gibt zighundert verschiedene Hydraulikprothesen...


das C-Leg (von denen ich 2 Stk habe, hydraulisch, mikroprozessorgesteuert) bekommt man mit einem kurzen Streckimpuls vom OS her in die Streckung, zusammen mit einer aktiven verriegelung durch den Oberschenkel (sprich herrunterdrücken, sollte bei Knie-Ex nicht schwer sein) wäre das ausreichend verriegelt. Ich habe einen bekannten, der hat Links ein C-Leg und rechts eine Unterschenkelprothese und fährt problemlos Motorrad (ohne Beiwagen)


Frag am besten mal deinen OT, vielleicht hat er eine Lösung! Bei meinen alten Gelenken (Ohio Willow Wood Sensor Knee, reine Hydraulik-gelenke) gabs eine art "hydraulik-fernsteuerung", mit der konnte man das Gelenk auf Knopfdruck sofort verriegeln, egal in welchem Beugewinkel es gerade war.
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Dustin x
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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Dustin x » Sa Feb 18, 2012 19:21

Servus Leute

Mir geht es genauso.Ich habe Knieex rechts.
Stehe vor dem selben Problem mit dem Knie arretieren.
Trage ein C-leg und hatte mir das so vorgestellt wie boerni es beschrieben hat.
Also auf die kiste schwingen - auf Knopfdruck über Fernsteuerung das Knie arretieren - losfahren - Fuß auf Fußraste abstellen.
Habe meinen Ortomech des öfteren gefragt ob das möglich ist und immer nur ausweichende Antworten bekommen.
Wir haben dann beim Nachstellen der Prothese die Sache mal ausprobiert und es ging nicht :rtfm: :evil: :evil:
Ich bin der glücklichen Lage zwei Motorräder zu besitzen - eine Triumph Daytona und einen Starrrahmenchopper mit einer Sitzhöhe von 53cm.
Beim Chopper würde die Sache wegen der Sitzhöhe funktionieren aber bei der Trophy nicht.
Ich wäre also an einer genaueren Hilfe sehr interesiert.Bin gerade dabei ein Gespann zu kaufen - ist aber nicht so meine Welt.

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Martin
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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Martin » Di Feb 21, 2012 02:54

Moin Moin!

Habe ein hydraulischmanuelles Kniegelenk mit 4 Achsen von der Firma medi.de, so sagte es mein OT.

Auf der Homepage von medi.de findet man sich garnicht zurecht, hätte euch gerne ein paar Links gepostet aber irgendwie findet man nichts verwertbares...
Mein OT redet wie ein Wasserfall und beim nächsten mal lasse ich ein Diktiergerät mitlaufen, was der alles kann und macht und sonstwas ist der helle Wahnsinn.
Ich sagte ihm das er mal seinen Unterschenkel hochbinden und die Aktion am Objekt vormachen soll, aber da wurde es schnell sehr ruhig in der Unterhaltung.

Schade das wir an unseren Prothesen nicht selber rumschrauben dürfen. Wenn ein unabhängiger Elektroniker in das C-leg schaut. würde er bestimmt sagen,
was... so billige Massenprodukte und so teuer.... Naja, wenn nur Medizin dransteht kostet es schon 8.000 Euro mehr. Hier sind bestimmt viele, die handwerklich
so begabt sind um ihre Prothesen an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die Hersteller haben alle Angst das wir was besseres erfinden und Kohle machen.

Es ist mein drittes Kniegelenk und der OT baut mir erst im 10. Monat nach der Amputation den Definitiv-Schaft. Nach einer Beschwerde bei der KK fluppt es.
Ich bin guter Dinge das ich ein C-leg mit Fuß- und Kniegelenk (ich weiss nicht ob das Standard ist) bekomme aber darüber schreibe ich woanders.

Schönen Gruß!

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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Olli_D » Di Feb 28, 2012 22:04

Hallo Leute,

schön zu sehen, dass einige das Motorradfahren doch noch nicht lassen können :-D
Ich bin noch nicht ganz so weit. Stehe erst seit 3 Monaten wieder auf den Beinen. Habe leider aufgrund der langen Liegerei noch nicht die zuvor vorhandene Kondition/Kraft. Aktuell trage ich noch die Interimsprothese - keine Ahnung was für ein Modell. Bekomme jedoch demnächst eine neue Prothese und lass mich überraschen, was die mir für ein Gelenk dran bauen.

Mich beschäftigt jedoch genauso wie Euch das Thema Fahren und Anhalten.
Liebäugle gerade mit einem Dreirad ;)
Also entweder ein Can Am Spyder oder von Rewaco die CT2300.

Werde also den Thread im Auge behalten.

Grüße

Oliver
Zuletzt geändert von Olli_D am Mo Apr 02, 2012 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

Laktie
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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Laktie » Fr Mär 02, 2012 17:39

Das hört sich sehr Interessant an! Ich fand Motorrad fahren auch immer sehr cool :)

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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Nickname » Fr Jun 28, 2013 15:55

Ich bin 16 Jahre alt, fahre Motorroller und bin links oberschenkelamputiert (knieex).
Jetzt trage ich das C-leg 1. Generation, in ca. einer woche bekomme ich c-leg 3. Generation, aber das macht ja keinen unterschied.
Ihr kennt das ja, beim c-leg ist so eine bremse drinnen damit man die treppe runter laufen kann. Das kann beim fahren etwas stören..
Ich mache das so, dass ich beim Anfahren einer Ampel nur mit dem rechten bein runtergehe. die prothese bleibt auf der fußraste.
theoretisch könnte man es auch so machen, dass man während dem fahren beide beine runternimmt und dann anhällt. ich sage extra dass man das während dem fahren machen sollte weil wenn das motorrad nach links kippt wo die prothese ist kann es passieren dass man das bein nicht schnell genug runter bekommt.
naja, das sollte jedenfalls nicht das problem sein, es ist halt blöd das bein dann wieder rauf zu kriegen. ich muss das mit der hand machen, ich drück dann das bein auf die fußraste. und diese bremse stört eben weil ich es dann schwer auf die fußraste bekomme, deswegen versuche ich es immer zu verhindern dass ich das linke bein runter stelle. ich fahre eine sachs madass 50. ich hab aber auch vor bald den A1 zu machen.

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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Nickname » Fr Jun 28, 2013 15:56

Ich bin 16 Jahre alt, fahre Motorroller und bin links oberschenkelamputiert (knieex).
Jetzt trage ich das C-leg 1. Generation, in ca. einer woche bekomme ich c-leg 3. Generation, aber das macht ja keinen unterschied.
Ihr kennt das ja, beim c-leg ist so eine bremse drinnen damit man die treppe runter laufen kann. Das kann beim fahren etwas stören..
Ich mache das so, dass ich beim Anfahren einer Ampel nur mit dem rechten bein runtergehe. die prothese bleibt auf der fußraste.
theoretisch könnte man es auch so machen, dass man während dem fahren beide beine runternimmt und dann anhällt. ich sage extra dass man das während dem fahren machen sollte weil wenn das motorrad nach links kippt wo die prothese ist kann es passieren dass man das bein nicht schnell genug runter bekommt.
naja, das sollte jedenfalls nicht das problem sein, es ist halt blöd das bein dann wieder rauf zu kriegen. ich muss das mit der hand machen, ich drück dann das bein auf die fußraste. und diese bremse stört eben weil ich es dann schwer auf die fußraste bekomme, deswegen versuche ich es immer zu verhindern dass ich das linke bein runter stelle. ich fahre eine sachs madass 50. ich hab aber auch vor bald den A1 zu machen.

tiefenrausch
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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von tiefenrausch » Di Aug 27, 2013 10:38

Das hängt von der Einstellung der Prothese ab, vom Sitzwinkel, deiner Größe... Ich habe damit kein Problem. Beim Anhalten Fuß raus und abstützen. Klar, wenn sich ein Sozius zum Aufsteigen auf die Fußraste stellt, zerrt das ganz schön.
Beim Losfahren einfach die Prothese anheben und den Fuß aufs Trittbrett stellen. Da brauche ich eigentlich nicht nachfassen. Im Normalbetrieb lasse ich den Prothesenfuß oben.
Motorradfahren sehe ich auch unkritisch. Musst entweder die Schaltung nach rechts verlegen und ne Daumenbremse einbauen, oder E-Daumenschaltung einbauen oder ein Motorrad mit Tiptronic kaufen.
Viel Spass beim Biken.

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Re: Motorik einer hydraulischen Knieex-Prothese beim Ampelstop

Beitrag von Olli_D » Fr Feb 21, 2014 14:44

Sodale, jetzt kann ich auch mal wieder meinen Senf dazu geben ;-)

Ich habe mir letztes Jahr (2013) eine Aprilia Mana gekauft.
Das Ding hat Automatik, 76 PS, eine Sitzhöhe von 820mm und ein Gewicht von 230kg.

Das einzige was ich mir habe machen lassen, ist ein Seilzug vom Seitenständer zur Sitzbank. Denn durch das Draufsteigen kann ich ihn ausklappen, bekam aber den Schwung nicht hin, ihn wieder rein zu klappen. Mit Seilzug gings dann.

Ich habe auch den Fahrtauglichkeitstest beim TÜV gemacht. Gut, dass ich im zweiten Anlauf einen Prüfer erwischt habe, der sich mit Behinderten auskennt. Der Erste wollte nämlich auch, dass ich mit links anhalte (links OSA).

Nach über 3.000 Kilometern, die ich dann noch gefahren bin, war ich ganz schön erleichtert. Der Kopf spielt mit und der Spaß ist erhalten geblieben.

Ich dachte, dass mit dem Anhalten stellt ein Problem dar. Dem war nicht so. Man gewöhnt sich ganz schnell dran, den gesunden Fuß beim Anhalten auf die Strasse zu stellen. Im Stand kann ich dann auch meine Prothese nutzen.

Bin auch schon 2x umgekippt :D
Beim ersten Mal beim Linksabbbiegen und Bremsen - es kam ein Pkw von links, ist mir das Vorderrad weggeklappt udn ich stand dann über der Maschine. Das andere mal im Stand nach links gekippt. Ich war wirklich der Meinung, ich steh gerade. Jedoch war die Strasse nach links abschüssig, und plötzlich lag ich da. Seitdem pass ich halt noch ein wenkg mehr auf.

Wer mehr wissen möchte, einfach fragen.

Viele Grüße

Oliver

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