Rheo Knee, Firma Össur

Forum für Erfahrungen mit Passteilen von Össur
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Leni
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Rheo Knee, Firma Össur

Beitrag von Leni » Mi Jan 18, 2006 17:15

Hallo Ihr Lieben,

ich habe ja schon ein Thema erstellt, weil ich Fragen zu C-Leg hatte.

Ich erstelle jetzt einfach ein neues Thema, weil es mir wichtig erscheint.

Erstmal bin ich richtig froh, eine OT-Werkstatt gefunden zu haben, die sich mächtig Mühe gibt und wohl auch fleissig an Weiterbildungen teilnimmt. Echt toll.

Wir wollen jetzt bei mir zunächst das Rheo Knee ausprobieren. Heute war auch ein Außendienstmitarbeiter von Össur mit dabei und hat mitberaten. Auch er war wirklich nett und erscheint mir überaus kompetent. Ach ja, neu vermessen wurde ich auch gleich, weil ich ja auch einen neuen Schaft brauche. (Wird auch ganz anders als der alte)

So aber jetzt zu Euch: Hat schon jemand ein Rheo Knee?

Das ist auch eine Anregung für Dich, lieber Charly dafür eine eigene Ruprik über das Rheo Knee zu schaffen, da es eine echte Alternative zu C-Leg ist.

Ok, dann bin ich mal gespannt, ob schon Erfahrungen da sind.

Liebe Grüße,
Eure Leni :wink:

jba

Rheo

Beitrag von jba » Mi Jan 18, 2006 18:28

Hi!

Mein Test war dazu wenig erquicklich. Wer gehen mit Yielding gewohnt ist und viel Kraft in das Gelenk einleitet wird damit keinen Spaß haben. Wer weiches Gehen mag erst recht nicht. - Das Knie ruckelt beim Versuch ebenso zu gehen wie mit dem C-Leg-
Fazit:
Rheo ist m.E. nur eine Übergangskonstruktion bis zum Bionic-Knee. Erst dann wird Össur OttoBock abgehängt haben. Aber wer weiß was dort bis Leipzig kommt?
:roll: jba

Gast

Beitrag von Gast » Mi Jan 18, 2006 20:10

Hi Jba,

vielen dank für Deine Antwort. Aber was ist Yielding :?: ? Von einem "ruckelnden" Knie habe ich auch schon mal gehört.

Viele Grüße,
Marlene

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Beitrag von manubrium » Do Jan 19, 2006 15:10

das nächste problem damit ist das wenn dir die stohmversorgung ausfällt das das knie dann beweglich (frei) läuft....nur scheiße wenn dir das beim treppab laufen passiert....
ich denke es ist der versuch das c-leg zu kopier aber er ist nicht sehr gelungen....kenne keinen der völlig davon überzeugt ist
Ich bin Ich, reicht das nicht ?!

Pirat

Beitrag von Pirat » Fr Jan 20, 2006 07:45

2 Anmerkungen dazu Manubrium:

der Strom fällt nicht "einfach so" aus, man kennt seinen Ladezyklus schon ( da gibt es sicher auch noch Warnhinwiese). Für demente Anwender ist das Rheo sicher nicht geeignet. Die könnten dann ja den PDA auch nicht nutzen.

Mit einem wegen Strommangel versteiften C-Leg kann man auch nicht vernünftig laufen. Das Gelenk erscheint mir in Hinsicht auf das US-Produkthaftungsrecht übersichert.

Wenn Du jetzt noch auf die Sicherheit allgemein ansprichst, dann solltest Du bedenken, dass die Politik der Kostenträger so aussieht, dass diese "hochpreisigen " Hilfsmittel eher den Leuten mit einem hohen Aktivitätsgrad genehmigt werden. Die können aber, überspitzt gesagt ,auch mit einem "Besenstiel" laufen. Der Vorteil dieser elektronisch gesteuerten Kniegelenke,liegt m.W. in der Tatsache, dass man sich auf andere Dinge konzentrieren kann, als aufs Laufen.

oh...nun wurde es doch etwas mehr. :wink:

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Registrierung?

Beitrag von charley » Fr Jan 20, 2006 09:22

Hi Pirat,

du hast schon einige Male sehr interessante Beiträge gepostet. Es wäre schön, wenn du mal in Erwägung ziehen könntest, dich zu registrieren. Das vereinfacht den anderen Usern, alle deine Beiträge zu finden und es ermöglicht anderen auch, sich mit dir in Verbindung zu setzen.

Viele Grüße
Charley

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Beitrag von manubrium » Fr Jan 20, 2006 09:28

ja ich muß charley recht geben!
würde mich auch sehr freun-......
was das knie betrifft hast du recht....aber ich denke das es immer höher gehalten wird als es vieleicht ist.......
ich denke es steht und fällt mit dem benutzer....(ich bin ja nicht amputiert, deshlab kann ich nur auf den erfahrungsschatz der anderne zurückgreifen)
aber ich denek mit dem richtigen otler und informationen und probieren kann man für sich das optimale finden.....

leni ich wünsche dir das du die perfekten (zumindest annähern) passteile findest

liebe grüße manu
Ich bin Ich, reicht das nicht ?!

Pirat

Beitrag von Pirat » Fr Jan 20, 2006 09:57

Sicher braucht man Beratung, um das richtige Ersatzteil für sich zu finden, weiterhin muss auch der Kostenträger mitspielen. :wink:

Das Rheo hat in meinen Augen den Nachteil, dass es einfach schwerer ist. Bei Frauen macht sich der Gewichtsunterschied normalerweise ja noch mehr bemerkbar, weil das Gewicht des Beines einfach in Relation zum Körpergewicht steht.
Ein Vorteil ist sicher, dass man dort in den "füssen" nicht limitiert ist. Für das C-Leg gibts ja da nicht viel Auswahl und die ist nun auch nicht besonders prickelnd.

Wie sagte kürzlich auf einer Veranstaltung der "Vorläufer", als der Vertreter von Össur ihn fragte, wie es denn nun mit dem Rheo ist...und er so nebenbei erwartete jetzt irgendwelche Lobgesänge zu hören:

"Och, das läuft sich genauso gut wie mit meinem Holzbein".

Im Normalbetrieb zeigt sich die Qualität eines elektronisch gesteuerten Knies weniger, die Qualitäten kommen erst zur Geltung, wenn unvorhergesehen Situationen eintreten.

Zur Registrierung hier....unregistriert lebt es sich auch gut und Fragen kann ich ja auch hier beantworten, wenn ich etwas darüber weiss.

Christian
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Beitrag von Christian » Fr Jan 20, 2006 10:44

Das kann ich so nicht unterschreiben, alle Patienten die wir versorgt haben konnten nach rel. kurzer Zeit schon einen definitiven Vorteil feststellen, da das Laufen nicht mehr "bewusst" von statten gehen muss.

Was definitiv stimmt ist die Tatsache, dass nicht die Hochaktiven läufer den grössten Vorteil vom C-Leg haben, sondern die niedrigeren Aktivitätsgrade, die dann möglcherweise aktiver werden können aufgrund des höheren Sicherheitsgefühls etc.

Unterschied C-Leg - Rheo:
Ich denke beide Systeme haben Ihren Vorteil. Was beim Rheo ein echter st ist die Tatsache der Adaptionsfähigkeit mit anderen Passteilen und die Einstellbarkeit per PDA (was auch wieder ein Nachteil darstellen kann, weil es bestimmt auch leute gibt, die damit überfordert sind).
Was die Statik angeht ist das Rheo auf jedenfall das kompliziertere Gelenk, denn es "verzeiht" keine leichten Statikfehler, wie es das C-Leg tut, der Patient liegt dann einfach lang.

Jetzt in einen Hype auszubrechen und das eine höher zu loben als das andere fände ich unangemessen, beide sind ernst zu nehmende Konkurrenten mit Vor- und Nachteilen.

Power-Knee: Wenn das rauskomt wird Bock auch was neues auf der Pfanne haben, leute was denkt Ihr denn, dass die sich auf Ihren C-Leg Lorbeeren ausruhen und Ihre Entwicklungsabteilung nach hause geschickt haben?
Das Rumoren aus dem Hause Bock wird doch von Woche zu Woche lauter, bei denen werdendie Produkte halt einfach erst beworben, wenn sie auch wirklich marktfähig sind!

Auf jedenfall wird die Zukunft Spannend, was da noch sokommt.

Das einzige Problem ist jetzt nurnoch den Kostenträgern klar zu machen, dass das C-Leg und das Rheo keine High-Tech Exotenversorgungen sind, sondern der Stand der Technik und somit eigendloch standard. Heute arbeitet ja auch keier mehr mit nem 386 PC, weil er billiger ist und auch Word kann...

Pirat

Beitrag von Pirat » Fr Jan 20, 2006 11:32

Sorry Christian, Dein erstes Statement kann ich nur teilweise mittragen.
Es stimmt, dass man sich auf andere Sachen konzentrieren kann, als das Laufen. Auf ebenem Grund ( Flure, Hallen etc.) brauche ich mich auch mit anderen Kniegelenken nicht konzentrieren, weil der Bewegungsablauf sowieso schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Interesanter wird es bei Unebenheiten, weil man sich mit so einem Teil darauf auch nicht konzentrieren muss, da finde ich, dass meine Meinung besser passt.
Grundsätzlich laufe ich aber auch eher "unbewusst".
Zu dem Thema "bewusst Laufen " vielleicht ein Beispiel, dass Deine Theorie negiert. Auf eienem Wrkshop habe ich mal einen Rollifahrer getroffen, der wie sich nachher rausstellte ein C-Leg( 2 Jahre lang, glaube ich) trug. Der gute Mann konnte keine 5 Schritte mit dem Teil vernünftig laufen. Es war ihm zu unsicher. :( So ein wenig geschulter Anwender kann damit nichts anfangen. Eine vernünftige "Ausbildung" gehört zu einem guten Läufer dazu, damit man die Features überhaupt ausnutzen kann. Der Traum dass wenig aktive Anwender nun mit so einem elektronischen Knie zu Wunderläufern werden, wird sich für viele nur als Wunschtraum entpuppen.

Christian
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Beitrag von Christian » Fr Jan 20, 2006 15:32

Sorry, da wiedersprech ich dir dann aber mal, grundsätzlich ist es keine Theorie, die ch hier gepostet habe, sondern die Erfahrungen von C-Leg-läufern.

Was den Herrn mit dem unsicheren C-Leg angeht würde ich in dem falle dann auch soweit gehen, zu fragen ob die Statik der Prothese gestimmt hat.

Und dass bei einer Prothese immer eine "Schulung" mit dazu gehört ist glaub ich selbstverständlich.

Es handelt sich auch nicht um einen "Traum", dass weniger aktive Menschen einen grösseren Gebrauchsvorteil haben als aktive. Es geht um den jeweiligen nutzen, natürlich wird ein junger aktiver Mensch besser laufen als ein älterer bei gleichen vorraussetzungen, aber der Zugewinn an Lebensqualität wird vermutlich größer sein, wenn sich der ältere das erste mal wieder vor die Tür traut, oder?

Nach wie vor sind diese Passteile nicht die universallösung für jeden, aber eine Lösung für so manchen "Problemfall" und das sollte man nicht aus den Augen lassen.

pirat

Beitrag von pirat » Sa Jan 21, 2006 19:19

Ok Christian, ich will hier nun auch keine hitzige Diskussion vom Zaun brechen. Nur die kleine Info: mit dem C-Leg kenn ich mich auch ganz gut aus.

Der "Nichtläufer " mit dem C-Leg konnte es einfach nicht, weil es ihm nie einer beigebracht hat, wie man mit Prothese läuft und das C-Leg war eine Erstversorgung! Er empfand das C-Leg als sehr unsicher. Vielleicht hatte er nebenbei auch noch ein Problem mit der Motivation.

Ok...sicher werden Leute sich einige Leute wieder vor die Türe trauen mit dem C-Leg oder ähnlichem Gerät. Das hat dann aber was von "mit der S-Klasse" zum Zigarettenholen gehen. Da kommt für mich dann wieder die Frage, ob sich da dann nicht die Kostenträger querstellen.

Mein Standpunkt ist, dass man die Möglichkeiten eines Kniegelenks auch zu einem grossen Teil ausnutzen können sollte.

Ich kenne übrigens Leute, die das C-Leg für sich ablehnen, weil sie eigentlich genauso gut und sicher mit einem 3R45 (?) oder mit Endolite-Technik rumlaufen. Die machen etwa 90% von dem , was mit dem C-LEg möglich ist und ahben auch nicht dauernd eine kaputte Hose.

So, nun könnt Ihr mich steinigen, weil ich gewaltig vom Thema abgekommen bin.

Christian
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Beitrag von Christian » Mo Jan 23, 2006 09:01

*erstensteinwerf*

hehe, nene diese Art von Diskussion belebt doch erst ein Forum.

Natürlich gibt es leute, für die hochwertige Prothesenpassteile nix sind.
Eine nicht erfolgte Einweisung bzw. Gangschule darf es eigendlich auch nicht geben, aus diesem Grund ist ja auch eine Probeversorgung notwendig um überhaupt erstmal herauszufinden, ob die Vorteile des Gelenkes überhaupt von dem jeweiligen Patienten genutzt werden können.
Ich glaube wir brauchen nicht darüber reden, dass es Ausnahmen in jeder Richtung gibt und auch gute funktionelle Kniegelenke, die nicht elektronisch sind (z.B. 3R60).

Mein Standpunkt: Wenn ein elektronisches Kniegelenk einem Patienten einen grösseren Vorteil als ein mechanisches Verschafft ist es indiziert, egal ob er/sie alle Vorteile des Gelenks ausnutzen kann.

Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und den Kollegen, der deinem Rollstuhlfahrer das C-Leg verpasst hat gehört klar das Handwerk gelegt, wenn keinerlei Einweisung erfolgt ist.
Nur Kohle machen, ohne Leistung ist das letzte!
Ich wunder mich auch immer, dass es kollegen gibt, die C-Legs bei 90- jährigen Rollstuhlfahrern als Erstversorgung einsetzen aber da bin ich dann oft allein.

ok, ich warte ob der Stein zurück kommt...

Gast

Beitrag von Gast » Mo Jan 23, 2006 10:03

Ich denke, es ist ein schmaler Grat, auf dem an sich da bewegen muss.

Eine theoretische Inflationierung von hochwertigen Passteilen, macht irgendwann die Kassen platt. Nun komm mir bitte nicht mit dem Anteil der Gesamtausgaben für Hilfsmittel...die Statistik kenne ich auch. Als Kassenmktglied möchte ich nicht unbedingt noch höhere Beiträge zahlen. Inzwischen werden ja nicht nur von der Rentenkasse "Nichteinzahler" bedient, sondern auch bei Hartz IV werden geringere Beiträge gezahlt und so durch die Hintertüre die Kassen erleichtert.

Um nun mal auf das Thema zurückzukommen: Um das Rheo als Anwender bedienen zu können, muss schon etwas Hintergrundwissen vorhanden sein, weil sonst der Klimbim mit dem PDA unnütz ist. Für den, der sich sonst nicht vor die Haustüre traut, ist das m.E. nichts.

C-Leg: der aktivere Anwender ärgert sich, dass er da nicht selber dran rumstellen darf, weil eben nur die 2 Modi vorhanden sind. Andererseits ist das sicher möglicherweise (je nach Einstellung) die sichere Variante, aber sobald einer die Prothese nicht voll belastet oder mit Krücken unterwegs sein will, scheidet sie für mich wieder aus, weil sonst die Einstellungen unsicher werden.

Wie haben früher nur die Leute mit so einem 2-Achs-Lang- Knie überlebt?

jba

Anmerkung aktive Anwender

Beitrag von jba » Mo Jan 23, 2006 10:45

Der aktive Anwender besorgt sich die warez für das C-Leg und stellt sich das ein
:lol: Richtig ist, das es nix für DV-Nihilisten ist. Aber aktive Anwender wissen auch bei mechanischen Gelenken an welchem Schräubchen zu drehen ist. Beides macht sicher ein per se unsicherer Prothesenträger nicht.
Und mal ernsthaft - der ganze Klimbim mit den Ganggeschwindigkeiten die das Rheo aufnimmt, selbstätig anpasst, zig Modi die individuell mit PDA speicherbar/abrufbar etc. sind; der Umgang mit PDA- ist nur bei Ausnahmen etwas für 70 jährige. IMHO sind das alles nur Übergangslösungen.
Das gilt auch für die neue Softwareoberfläche für das c-leg, die nur ein Ziel verfolgen kann, dass (sorry) auch der dusseligste Techniker eine halbwegs brauchbare Einstellung hinbekommt. Ja, ja ich weiß ja, es kann nicht jeder Patient differenziert Infos zum Gelenkverhalten etc. geben.

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