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C-Leg auf Flugreisen

Verfasst: Mi Jun 07, 2006 09:32
von Helmut
Hallo Ihr,

bin seit meiner Beinamputation mit meinem C-Leg das erste Mal geflogen (Linienflug).
Zuvor hatte ich von mir ein Foto gemacht, auf dem ich mit dem C-Leg zu sehen bin.
An der Sicherheitskontrolle in Stuttgart habe ich das Bild wohl dem ersten
Kontrolleur gezeigt, der hat mich dann aber durch die Sicherheitsschleuse geschickt, wo es dann natürlich Alarm gab.
Da waren alle aufgeschreckt. Ich erklärte ihnen, daß ich eine Metallprothese tragen würde.
Die lotsten mich dann in eine verschlossene Kabine, wo ich meine Hosen runter lassen mußte. Dann durfte ich passieren.

So ging es mir dann auch bei meiner Rückreise in Paris.
Wg. Sprachschwierigkeiten war dort das Debakel noch größer.
Es mußte erst der Sicherheitschef der Truppe kommen, was natürlich dauerte. Auch vor dem mußte ich die Hose runter lassen, worauf ich dann passieren durfte.

Wer hat Flugreisen mit Metallprothesen schon hinter sich?
Welche Erlebnisse? Gibt es denn irgendeine Bescheinigung, die ein Passieren möglich macht, ohne daß man erst die Hose runter lassen muß? Wo gibt es solche Bescheinigungen und werdn die z.B. auch in den USA
akzeptiert?

Helmut

C-Leg auf Flugreisen

Verfasst: Mi Jun 07, 2006 12:17
von charley
Hallo Helmut,

ich war letzte Woche in Süditalien. Geflogen bin ich mit der spanischen Futura. Beim Check-In in Stuttgart wie bei dir Hose runter im Sicherheitsbüro. Ging aber recht schnell. Bei der Rückreise von Lamezia habe ich nach dem Alarm nur auf meinen Oberschenkel geklopft. Dann hat mich der Zöllner am anderen Bein abgetastet und mich dann ohne weiteres passieren lassen. Diese Kontrollen werden wohl nicht einheitlich gehandhabt. Und USA ist sicherlich nochmal was anderes.

Gruß
Charley

P.S.: Schlimmer als der Flughafencheck war das Klima. Ich musste meine Prothese alle 2 bis 3 Stunden ausziehen um meinen Liner innen zu trocknen, da die Prothese sonst nicht mehr fest saß.

Verfasst: Mi Jun 07, 2006 13:34
von alex
Hallo, ich hatte bis jetzt noch keine probleme am Flughafen innerhalb Europas. In Stuttgart, Frankfurt habe ich dem Sicherheitspersonal gleich gesagt das ich eine Prothese trage. Ein kurzer griff an das Prothesenbein und weiterging es.
Auf Cran Canaria war es dem Polizist fast peinlich und hat mich gleich weitergewunken. In Jerez war es auch kein Problem.
Nächstes Jahr geht in die Staaten und Kanada. Da bin ich mal gespannt.
Was ist eigentlich das englische Wort für Prothese ?
Gruß Alex

Verfasst: Mo Jun 19, 2006 08:46
von IronLeg
Na da wünsche ich euch viel Spass wenn es zum Gericht geht.
Nach den Anschlägen sind die Waffenkontrollen erheblich verschärft worden. In Essen ging es noch, nachdem der Piepton losging - einfach mit der Hand abgetastet fertig. Aber in Duisburg PPUUHHHH das war eine Tortur. Am liebsten hätten sie mich direkt ohne Verhandlung festgenommen :lol: Sofort kammen zwei von den Staatsdienern angerannt und fummelten an mir rum :x Tausendmal gesagt dass das eine Prothese ist - eigentlich einfach zu erkennen, hatte eine kurze Hose an - dann noch kurz erwähnt das ich Metal im Körper habe, schlägt auch am Flughafen an, da mußte ich die Prothese ausziehen und wurde dann noch einmal "abgetastet". Aber irgendwann war ich drinne :mrgreen:

Verfasst: Mo Jun 19, 2006 13:47
von alex
warum soll es vor Gericht gehen? Sicherheit geht halt im Flugzeugbetrieb überalles. Wenn ich mir überlege was man in einer Prothese alles an Sprengstoff usw. schmuggeln könnte.

Verfasst: Do Jun 07, 2007 22:50
von alexander
Hallo, ich komme jetzt gerade von einer mehrwöchigen Reise durch Nordamerika zurück und kann berichten wie es so an den Flughäfen in den USA und Kanada zu geht wenn man Prothesenträger ist.
Abflughafen war Frankfurt. Nach dem der Scanner Alarm geschlagen hat, wurde ich ohne großem Aufsehen an meinem Prothesenbein abgetastet. Denn Sicherheitsmann habe ich natürlich gleich aufmerksam gemacht. Danach konnte ich weiter marschieren.
In den USA gelandet, mußte ich auch hier durch eine Sicherheitskontrolle. In den Staaten und Kanada muß man hier neben dem Hosenguertel usw. auch die Schuhe ausziehen, was sich aber ein bischen schwierig darstellte , da keine Sitzgelegenheit zur Verfuegung stand. Beim Scanner habe ich dann gleich auf mein Problem hin gewiesen. Physikal Handicap war hier das Zauberwort. MIt einem Metalldedektor wurde ich hier ab getastet. Der Sicherheitsmann hat aber bei jedem Koerberteil erst nach Erlaubnis bei mir nach gefragt. Gut, hätte ich dem nicht zu gestimmt, wäre mir bestimmt die Einreiseerlaubnis verweigert wurden. Ohne großem Theater konnte ich auch hier dann weiter. Wochen später von den Staaten dann nach Kanada war hier dann wieder die selbe Prozedur.
. Auch so Heimwärts wieder in Richtung Deutschland. Zum Abschluss kann ich sagen das ich nie länger wie 5 min. bei der Sicherheitskontolle mich auf halten mußte und immer freundlich behandelt wurde. Alex