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So, hier mal meine Erfahrungen, war dieses jahr auf drei Metal Musik Festivals

Man sollte schon viel Armkraft haben, fähigkeit sich selber in den rollstuhl zu wuchten ist ein muss.

Ich war dieses jahr auf folgenden Festivals unterwegs:

Legacy Festival
Party.San Open Air
Summer Breeze Open air

Mit einem sich-selbst aufbauenden 25€ Faltzelt aus ebay, ist auch der aufbau ohne hilfe keine Probleme. man muss nur noch die Heringe einschlagen.

Auf dem legacy in Dessau (71€ inkl poster und T-Shirt) war es sehr angenehm. wir konnten einen Camping Platz nahe dem Einlass bekommen. Es gab Rollstuhltoiletten, die auch nur von Rollstuhlfahrern benutzt werden durfte. Leider hat man in der Menge wenig gesehen, in den Graben zwischen der Menge und der Bühne durfte man nicht.

Party.San in Thüringen (in Bad Berka , 38,80€ )war besser. Man hat auch als Rollstuhlfahrer einen Platz nahe des Einlasses bekommen. Alles ziemlich Eben, Das Gelände vor der Bühne war abfallend. wenn man etwas hinten stand, konnte man im Sitzen alles sehen. Auf Wunsch wurde man in den Bereich zwischen Menge und Bühne gelassen, um die Show sozusagen in der 1. Reihe zu sehen.Die Toiletten waren ähnlich wie auf dem Legacy.

Verglichen mit dem Legacy und Party.San war das Summer Breeze (78€, behinderte 0€) Erste Sahne: Rollstuhltribüne, damit man alles sehen kann, abgesperrter Camping Platz speziell für Behinderte, wo man strom für E-Rolli, C-Leg und co bekommen hat, und die Malteser waren auch gleich um die Ecke. auserdem waren die Wege auf dem Camping Platz geteert, man musste nicht wie auf dem legacy oder party.san auf der Wiese rumkurven, was aber für geübte Rollifahrer kein Problem darstellen sollte. Leute mit einem Schwerbehindertenausweiß mit min 51 gdb kommen gratis rein. beim Legacy und Party.san können kartenbesitzer mit Markenzeichen B eine begleitperson gratis mitreinnehmen, wodurch sich dort der preis halbiert hat

Oha, ich wusste gar nicht, dass man uns Rollstuhlfahrern so viel Samenspende an Aufmerksamkeit zukommen lässt ... bin kein Metalfan und war auch noch nie auf einem Musikfestival, aber ich finde es logischerweise gut und interessant, dass in dieser Hinsicht ja anscheinend überall vorgesorgt zu sein scheint.

Hallo,

habe ich das richtig verstanden, dass du alleine auf dem Festival warst, oder hattest du Begleitung dabei? Denn alleine stelle ich es mir dann doch recht schwierig vor. Ich schaffe es ja kaum Tagsüber alleine von meinem hülsta Bürostuhl in meinen elektrischen Rollstuhl zu kommen, wie sollte das ein ganzes Festival lang gut gehen. Von den Berichten, die ich von Freunden gehört habe, könnte ich mir sowas nicht vorstellen. Allerdings ging es dabei auch ums South Side, Rock am Ring und Wacken... Vorallem letzteres würde ich mir nicht antun wollen.

Ich weiß leider nicht was und wie lange du schon eine Behinderung hast, aber ein Festivalbesuch im Rollstuhl stellt kein problem dar. Man sollte schon viel Armkraft und Ausdauer mitbringen, wenn man alleine auf ein Festival fährt.

Naja, Alleine fährt niemand auf einem Festival, macht ja sonst keinen Spaß. Zum Summer Breeze habe ich den Hinweg mit der Bahn (fast) alleine gemacht, am Festival warteten Freunde auf mich. Ich war schon mit größeren Gruppen (20 Mann) auf einem Festival, aber letztes jahr bei den Morbiden Festspielen in Bischofswerda war ich ausnahmsweiße alleine mit einem bekannten.


Mir fehlen ja "nur" die Beine Oberschenkelabwärts, der Rest ist vollkommen in Ordnung. Ich baue mein Zelt (habe das 25€ Faltzelt durch ein 70€-Igluzelt mit Rolli-"Carport" ersetzt, man braucht zwar ne halbe stunde zum aufbau, ist aber dicht und bequem selber auf und ab, mache alles selber. Ich will auch niemanden zur Last fallen. Wenn ich mir auf Festivals helfen lasse, dann ist das entweder darauf zurückzuführen, dass ich eine genetisch vererbte Faulheit mitbringe, oder dass der Ethanolgehalt im Blut zu hoch ist.
Die einziege Sache, wo ich mir regelmäßig helfen lassen muss, sind die Hin- und Rückfahrten mit der Bahn...

Aber ich muss sagen, ich habe schon Leute auf Festivals gesehen, die im E-Rollstuhl sitzen, totale Muskeldystrophie haben und gerade noch so den Joystick des E-Rollstuhls bedienen können. Trotzdem waren sie dort und hatten viel Spaß.

Dass solche leute nicht ohne Hilfe auf ein Festival gehen können, ist klar. Und wenn man 2-3 Freunde mit dabei hat, wird man niemals in einer hilflosen Situation enden.



Ich müsste eigentlich mal den Thread erneuern:


Letztes Jahr - 2010 - war ich auf folgenden Festivals:

With Full Force - alles Eben, Rollstuhltoiletten- und Campingplätze vorhanden. Prima Service falls es Probleme gab, Stellplätze für Rollis zwischen Bühne und Wellenbrecher problemlos möglich. Wenn noch alle glatzköpfigen Securitys die Sache mit dem Merkzeichen "B" und die rechtliche Situation bzgl. Freier Eintritt für Begleitpersonen wüssten, hätte ich mir eine Stunde wartezeit bei der Anreise gespart.
Metalfest - siehe Legacy. Es hat sich nur der Veranstaltungsname geändert. Da ich in Kontakt mit dem Eventmanager dieses Festivals stehe, konnte ich ihm Tipps geben, dass Festival in dieser Hinsicht noch besser zu machen.

In Flammen Open Air und Morbide Festspiele: ganz kleine Festivals (200-300 Personen), alles ebenerdig. Aufgrund der Größe wird man problemlos in die 1. Reihe gelassen. Veranstalter nett und zuvorkommend. Aber keine behindertengerechten Toiletten. Da muss man "improvisieren".

Find ich doch super, dass sich die Macher der Festivals darum bemühen, jedem Fan ein Beisein zu ermöglichen!
Wenn ich könnte, würde ich dem ein oder anderen glatt einen Titel kaufen

Coole IDee

Coole IDee