Andi hat geschrieben:Hi Colti,
dein Problem hört sich sehr unangenehm an.
Da du mit der Reinigung ja penibel nach Anweisung verfährst, scheidet warscheinlich auch das Phenomen der "Eigenschweiß-Allergie" aus. Aber deine Metall-Allergie macht mich stutzig.
Man sollte sich wundern, wo überall Metalle als Bestandteil, Spurenelement oder Rückstand aus Fertigungsprozessen drin ist. In vielen Schaumstoffen die eben auch in der OT verwendet werden, sind Metalle als wichtiger Bestandteil vorhanden.(hat mir mal ein Vertreter gesagt....) Dann werden Leder oft mit Chromsalzen gegerbt.
Ein wichtiges Merkmal von Linern (Silikon oder Polyuretan) ist auch, das Flüssigkeiten und Kleinstteilchen von ihnen aufgenommen werden. Diese Teilchen sind dann in dem Silikon oder PU weiterhin vorhanden und können nicht vollständig entfernt werden. Aus welchm Grund sollten vielleicht nicht auch diese "Rückstände" Auslöser für Allergieen sein??
Auskunft über die Bestandteile eines Materials sollte man eigentlich beim Hersteller über Datenblätter erhalten können. Eine offizielle Ärztliche Anfrage beim OTler könnte da eventuell hilfreich sein.
Ansonsten ist es tatsächlich doch ratsam mehrere Prothesen abwechselnd mit unterschiedlichen Komponenten und auch Schaftformen zu benutzen. Da kein Schaft wie der Andere ist, werden so verschiedene Belastungsflächen und Schmerzstellen abwechselnd mehr be- oder entlastet. Dieses Prinzip wende ich auch tagtäglich an und es hat mir schon manchmal geholfen. Leider hat aber nicht jeder die Möglichkeit auf mehrere Prothesen zurückgreifen zu können.
Was die Oberhülse angeht gebe ich deinem Techniker eigentlich recht, aber....
Die Abneigung gegen die Oberhülse beruht auf der Abschnührung des Unterschenkelstumpfes. Die Blutversorgung eines sowieso schon schlecht durchbluteten Amputationsstumpfes wird dadurch weiter verschlechtert. Bei jahrelanger ganztägiger Anwendung wird der Stumpf dünner und seine Belastungsfähigkeit nimmt ab. Soweit die Theorie.
Was nützt aber ein gut Weichteilgedeckter belastungsfähiger Stumpf, der aufgrund deiner Problehme keine Last übernehmen kann?
Ich denke, um zeitweise deinen Stumpf zu entlasten, könnte man in deinem Fall über eine Oberschenkelhülse an einer Prothese zumindest mal nachdenken. Um das allerdings zu beurteilen müsste ich deinen Fall und die Begleiterkrankungen besser kennen und auch der Arzt hat da noch ein Wörtchen mitzureden. Aber vielleicht kann man das mal als Idee an den OTler und den Arzt weiterreichen??
So, ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelegt....
MFG Andi
Hallo Andi,
Rückstände kann ich soweit ausklammern da die Problemchen echt nur rund um das Knie auftauchen, und ich den Liner immer gleich anlege. Die betroffenen Gebiete liegen in unterschiedliche Höhen und Breiten zueinander, so krumm und schief kann man keinen Liner anlegen*gg Es ist also der Luftabschluss und die mechanische Belastung durch den Liner ausschlaggebend in Verbindung mit der zuweichen Haut. Es muss also Luft an die ganze Sache. Deswegen dachte ich ja an die Versorgung mittels Oberschaft, da die Pickelchen je nur Probleme machen wenn ein Liner angelegt ist.
Jahreszeiten oder Aktivität spielen übrigens nur eine sehr sehr kleine Rolle. Es wäre da nur die vermehrte Schweißbildung, welche ich mit dem Mittelchen Odorex unterdrücke (es leben die Alu-Salze*gg, Anwendung nur alle 2-3 Tage im Sommer. Knapp eine Stunde Wartezeit zum Einwirken lassen des Mittels vor dem anlegen des Liners – um Rückstände zu vermeiden - ).
Meine Allergie habe ich lockerst im Griff. Ich kann innerhalb von nur ein paar Minuten sagen aus was eine Legierung besteht wenn ich mit einem Metallstück zusammen komme.
Verwendete Liner:
Aller erster Liner: Medi Clear.
Dann wäre dann noch seit 3 Jahren 3 x Össur Stabilo Liner. Den letzten habe ich vor 3 Wochen bekommen und bis dato nur einmal getragen.
Was mir nicht mehr in Haus kommt wäre die Medi Soft-Liner. Die Tellertasseneinfassung reißt mir da zu schnell ein/aus (die haben eine viel zu Hohe Einstufung in der Mobilitätsklasse für diesen Liner!) und Außerdem reißen die Liner auch so kräftig gut und gerne ein. Dank der Schäden liegt nun eine Prothese brach und ist nicht mehr nutzbar, Schade Schokolade…..
Mein Doc ist in Sachen Prothetik fit*g, nachdem ich ihm öfters mal die Vor- und Nachteile diverser Versorgungen für eine US-Prothese habe darlegen müssen. Bei meiner jetzigen Krankenkasse kann ich nicht davon ausgehen das die Fit sind. Ich warte schon seit mehreren Wochen auf eine Nachricht wie es aussieht mit einem 2 AOK-Chopper.
Ich suche nun halt nach weiteren Infos rund um die Oberhülse um mich dann für oder dagegen zu entscheiden. Die KV will ja schließlich auch überredet werden einer weiteren Prothese bei mir zuzustimmen da ich ja dann 2 Systeme parallel benutze. Mein(e) OT´ler muss sich übrigens nach mir und den Gegebenheiten richten ansonsten hat das ganze kein wert würde ich sagen.
Du sprachst die Rückbildung der Muskeln an. Die bilden such auch zurück wenn kein Ersatzteil angelegt ist, oder die betroffene Extremität nicht normal funktioniert und belastet wird. Konnte das mehrmals an mir selber beobachten.
Begleiterkrankungen bei mir? Gute Frage, andere Frage. Zählt dazu eine, letztes Jahr beseitigte, Knochenwucherung? Die bestand sein 2001/2002. Ein Wadenbein was anno 2002 wegen der Wucherung etwas gekürzt wurde? Im Sommer 2003 ein Weichteilödem? Bis dato nicht mehr aufgetreten. Ein bestehendes Schultersyndrom, nach einem gewaltigen Sturz mit Krücken in der Kantine letzten Jahr im Januar? Sonst fiele mir nichts mehr dazu ein.
Noch Fragen? Nur herdamit
Mit einem Gruß vom Markus
