OSA Schaftprobleme und Erfahrungen m. Endo-Exo Prothese

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peddington
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OSA Schaftprobleme und Erfahrungen m. Endo-Exo Prothese

Beitrag von peddington » Sa Nov 24, 2012 15:00

Hallo Zusammen!
Ich bin noch sehr neu hier in dem Forum und auch erst seit Nov. 2011 aufgrund eines unverschuldeten Unfalls, links Oberschenkelamputiert. 44 Jahre, weiblich.
Habe seit ca. 2 Monaten den Definitivschaft. Bekomme aber kommenden Dienstag(27.11) mittlerweile schon den dritten Schaft, da es immer wieder starke Probleme gibt. Bei dem ersten Definitivschaft, ziehe mich ohne Liner in einen teilflexiblen Schaft mit Unterdruck, hatte ich Endkontakt zum Schaft. Leider verursachte das bei mir starke Schmerzen, welches auf die Narben zurückzuführen war.
Danach fertigte der OT einen Schaft an, wo ich nach unten keinen Kontakt habe, sondern frei drin schwebe. Seitdem habe ich keine Narbenschmerzen mehr, sondern ein anderes Problem.
Wenn ich die Prothese ausziehe, auch nach nur kurzem Tragen, habe ich rund um das Beinende eine dunkelblaue, schmerzhafte Verfärbung, von mind. 13cm Durchmesser.
Diese geht dann auch nur leicht zurück und ist auch am nächsten Tag noch zu sehen. Auch ist sie, wie ein Hämatom, gelblich verfärbt. Den OT habe ich schon mehrmals darauf angesprochen, er meinte, daß dies durch den Unterdruck kommen würde.
Ich habe jetzt gelesen, daß dies eine venöse Stauung ist, hervorgerufen durch den fehlenden Endkontakt. Auch funktioniert das Vakuum nicht richtig, es geht ständig die Luft flöten. Er hat dies dann mit Silikon abgedichtet, nur dann komme ich mir vor wie in einem Schraubstock und das undichte ist nach ein paar Tagen auch wieder da. Werde beim gehen auch sehr schnell müde und merke außerdem, daß das Bein im Schaft hin und her wackelt.
Wie sind Eure Erfahrungen?

Er will mir jetzt einen dritten Schaft anfertigen.

Auch habe ich sehr starke Druckschmerzen am Scham- und Sitzbein.Offene Stellen hatte ich auch schon und die Haut ist immer gereizt und gerötet. Ich trage die Prothese nur, wenn es unbedingt sein muß. An Sitzen ist garnicht zu denken.
Die Einschränkungen mit Oberschenkelprothese sind so massiv, daß ich mir nicht vorstellen kann, den Rest meines Lebens damit laufen zu müssen, was ja durch die massiven Schmerzen wohl auch nicht so einfach gehen wird.
Wie sind Eure Erfahrungen mit Oberschenkelprothese?


Jetzt beschäftige ich mich seit kurzem mit der Endo-Exo Prothese . Das scheint ja eine super Alternative für OSA zu sein, im Hinblick auf den Tragekomfort.
Man sitzt wieder auf seiner eigenen Pobacke, spürt nicht ständig den Schaft zwischen den Beinen und, und, und!
Auch soll man wieder mehr Kraft und Ausdauer haben. Und, was ich ganz wichtig finde ist, man spürt wieder seinen Oberschenkel und nicht ein "Holzbein".


Mich interessieren mal Eure Erfahrungen mit Oberschenkelschaft und natürlich auch die Erfahrungen der Endo-Exo Prothesen Anwender/innen.

Im voraus, danke für Euer Interesse und Eure Meinungen.

Gruß peddington

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Re: OSA Schaftprobleme und Erfahrungen m. Endo-Exo Prothese

Beitrag von boerni » Sa Dez 01, 2012 22:13

Hallo peddington,

erstmal willkommen im Forum.


Endo-Exo prothesen sind was feines, wenn es da nicht auch gewaltige Nachteile geben würde, würde ich bestimmt auch umsteigen.

Ein Problem ist, da wird halt das Knochenmark aus dem Femur geholt, und ein Bolzen reingetrieben. Der Knochen verwächst dann damit zusammen. Das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche steigt und du hast auch immer eine Offene Stelle, welche für Infektionen offen ist. Aber ich bin ja auch doppelt-amputiert, bei mir muss ich die Nachteile immer x2 nehmen.

Überleg dir das gut! Schon mal an ein Schaft-Liner System mit Comfort-Liner gedacht?
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peddington
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Re: OSA Schaftprobleme und Erfahrungen m. Endo-Exo Prothese

Beitrag von peddington » Mi Dez 05, 2012 12:49

Hallo boerni,

erst einmal danke für deine Antwort!

Da hast du recht mit deiner Situation, da mußt du alles mal zwei nehmen. Tut mir wirlich leid für dich.

Habe schon ein paar Erkundigungen über die Endo Exo eingeholt. Oberschenkelhalsbrüche sollen nicht öfter vorkommen als bei nichtamputierten, da bei der Implantation
Sollbruchstellen mit eingebaut werden.
Ok, daß Infektionsrisiko besteht, kann aber durch Hygienemaßnahmen, d.h.: morgens und abends mit Wasser und Seife die Haut um das Implantat reinigen, sehr gering bis
überhaupt nicht gehalten werden.

Gibt es nicht immer Risiken im Leben?

Ich möchte nicht zu indiskret sein, du hast leider auch die Erfahrungen mit Oberschenkelschäften gesammelt. Wie kommst du damit klar, mit den Weichteilschmerzen und dem Druck, auch am Knochen.
Auch die Bewegungseinschränkungen, die bei dir mal zwei zu nehmen sind.


Mein OT meint, ich hätte gute Stumpfverhältnisse und das wäre die beste Lösung. Bin mal gespannt, weil ich wahrscheinlich Freitag den neuen Schaft bekomme,
mit Endkontakt. Hatte ich vor zweieinhalb Monaten schon mal, aber da haben meine Narben am Stumpf nicht mitgespielt, die reagieren sehr empfindlich auf Druck.
Bleibe also sehr skeptisch.

Mein Interimsschaft von einen anderen OT-Haus war mit Silikonliner , da hatte ich keine Narbenprobleme oder Druck.

Mal schauen, aber vor Energie sprühen ist bei mir im Moment nicht.


Besten Gruß

peddington

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Re: OSA Schaftprobleme und Erfahrungen m. Endo-Exo Prothese

Beitrag von boerni » Mi Dez 05, 2012 14:29

Mir werden in naher zeit 2 SIOCS TF-Schäfte gebaut, mit denen hoffe ich unabhängiger zu werden, weil mich meine derzeitigen Schäfte stark limitieren. Ich habe zwar 2 C-legs, aber wenn ich freihändig laufe, ist dermaßen viel Arbeit im Schaft, dass ich dort zu stark schwitze und der Kontakt zwischen Haut und Liner weniger wird. Mit den dünnen TF-Schäften soll das besser werden.


Ich muss sagen, dass ich bisher nur mit Schaft+Liner System versorgt wurde. Als meine Stümpfe und die Narben noch ziemlich empfindlich waren, hatte ich Alpha-Gel Liner von Ohio Willow Wood. Mittlerweile trage ich die 08-15 Silikonliner von Össur, mit denen komme ich auch gut klar. Das SIOCX System von Otto Bock ist ne Art MAS-Schaft welcher innen mit Silikon ausgekleidet ist, aber hauchdünn das ganze, also ziemlich temperaturunempfindlich.

probleme wegen Narbenempfindlichkeit, Phantomschmerzen etc. o.ä. habe ich überhaupt nicht, obwohl ich sehr narbige Stümpfe (inkl. Hauttransplantation links) habe. Kommt daher, bei mir war das keine geplante Amputation, wenn da ein Zug drüber macht, ists ab.

Hoffe, ich konnte dir soweit Helfen.


Du hast geschrieben, bei dem Interimsschaft mit Liner hattest du solche Probleme nicht. Warum nicht mal einen Definitivschaft mit Liner probieren? Ich kenne genügend Einbeiner durch meinen Sport, welche trotz "perfekt geformten Stumpf" auch eine Liner-Lösung vorziehen.
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