Termin MDK bezüglich C-Leg

Erfahrungen und Probleme mit gesetzlichen Krankenkassen; Kostenerstattungen, Eigenanteile
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casi77
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Termin MDK bezüglich C-Leg

Beitrag von casi77 » Fr Mär 31, 2006 14:27

Hallo,
ich bräuchte mal nen paar Tipps von euch bezüglich dem Verhalten gegenüber dem MDK.

Ich habe ja zurzeit (seit FEB) noch die Leih C-Leg Versorgung und soll jetzt Mitte April mit diesem C-Leg beim MDK vorstellig werden bzw. begutachtet werden.Anhand diesem Gutachten soll dann entschieden werden ob ich mein eigenes C-Leg bekomme, das C-Leg Kompakt oder wieder mein altes Total Knee verbaut bekomme.

Jetzt war ich zwar schon vor ca.1 Jahr mit dem 3R45 beim MDK, wo es damals auch schon um ne C-Leg Verordnung ging, aber die ist gründlich in die Hose gegangen-da ich damals statt des C-Leg´s das besagte Total Knee Verordnet bekam.

Jetzt wollte ich euch fragen wie ich mich beim MDK verhalten soll bzw. was ich sagen darf und was besser nicht um diesmal die C-Leg Verordnung zubekommen (wichtig auch das ich das C-Leg und nicht das C-Leg Kompakt bekomme)?

Ich habe schon einiges gehört/gelesen was man beachten sollte wie z.B. auf die Frage
"Wie geht es ihnen" nicht mit gut sondern mit "mit dem C-Leg geht es ganz gut aber mit dem Total Knee sehr schlecht" zu antworten...oder so ähnlich!
Und auch jammern sollte man was das zeug hält, sagte man mir.

Habt ihr vielleicht noch andere Tips für mich?

Ich komme mit dem C-Leg echt super zurecht und das laufen hat sich gegenüber dem Total Knee um 150% verbessert-gegenüber dem 3R45 ganz zu schweigen!
Das C-Leg Kompakt lehne ich aus dem Grund ab da ich weiterhin sportlich aktiv sein möchte und dafür zwingend den Second Mode brauche.

Deswegen möchte ich es auch nicht mehr missen.Den Klageweg würde ich als allerletzte Möglichkeit einschlagen aber dann bin ich gezwungen erstmal wieder mit dem Total Knee zu laufen...was ich vermeiden möchte.

Vielen dank im voraus für eure hilfreichen Tipps :D
O.S.A. u. O.A.A. seit Seb.2001/seit Juli.06 eigenes C-Leg
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Versuche immer das unmögliche um das mögliche zuerreichen!

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Beitrag von IronLeg » Mi Apr 05, 2006 09:40

Also Tips zu geben wie man ein C-Leg bekommt ist schon sehr schwer. Ich habe aber letztens in der Bundesfachschule für Orthopädietechnik erfahren das es eine Studie, im Auftrag der Bundesregierung, gab die folgendes besagt (frei wiedergegeben): "Die C-Leg soll nur noch Patienten mit Mobilitätsgrad 2 und 3 verordnet werden. Mobilitätsgrad 4 bekommt sie nicht mehr". Das bedeutet das du nicht zu gut laufen solltest (ich würde nach dem Stand der Dinge und trotz meiner linksseitigen Lähmung, wahrscheinlich nicht mehr bekommen) - wie gesagt mit dieser Empfehlung bin ich aber sehr vorsichtig. Bei mir ging die Argumentation eindeutig auf die Sicherheit und nicht auf die Mobilität.
Vorsichtig auch mit der Ablehnung zum C-Leg Kompakt, das würde ich lieber mit der Kankenkasse und nicht (auf gar keinen Fall) beim MDK diskutieren. Den wenn man der Studie glauben schenken möchte, ist die C-Leg alles andere als eine auf aktiv amputierte Patienten abgestimmte Prothese.

Ich würde die Hauptargumentation auf die Sicherheit beim laufen (hauptsächlich Gefällestrecken) und Treppenbegehen legen. Wenn du aus einem bergischen Teil Deutschland kommst dann hast du die besseren Karten in der Hand.

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charley
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C-Leg-Verordnung

Beitrag von charley » Mi Apr 05, 2006 13:29

Hallo Casi77,

wie du aus dem Urteil des Bundessoialgerichts ersehen kannst, ist wesentlich, dass du durch das C-Leg Gebrauchsvorteile hast, dass du also die "Extras" des C-Leg auch wirklich nutzen kannst. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt. Wie das allerdings mit der von IronLeg erwähnten Studie in Einklang zu bringen ist, ist mir schleierhaft. Im Zweifel würde ich da im Sinne des Gerichtsurteils argumentieren.

Viele Grüße
Charley
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Christian
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Beitrag von Christian » Do Apr 06, 2006 08:54

...das mit den "Extras" ist so nicht richtig, der Gebrauchsvorteil ist eher folgendermasen definiert. Es muss dem Prothesenläufer einen klaren Vorteil verschaffen, den er mit rein mechanischen Systemen ncht erreicht.
Ein Sicherheitszugewinn, eine gesteigerte Mobilität, mehr Lebensqualität durch z.B. grössere Laufstrecke, wieder ausführung von mögl. Freizeitaktivitäten sind alles Sachen, die da mit reinfallen.
Das ist ein ganzer Katalog, der im zuge einer Zustandserhebung vom OT mit dem Betroffenen zusammen erarbeitet wird. Eine Probeversorgung, um dies dann zu belegen ist auch dringend otwendig, somit ist die Argumentation dann schlüssig, weil man es beweisen kann (da ausprobiert).

Von der genannten Studie hab ich noch nichts gehört, wobei ich dazu eigendlich nur sagen kann, dass das totaler quatsch sein muss.

Das BGS hats ja passend festgestellt:"Der behinderte hat Anspruch auf vollständigen Ausgleich seiner Behinderung und Geld darf dabei keine Rolle spielen". Da die Medizin noch nicht soweit ist Gliedmassen nachwachsen zu lassen ist es also egal, welchen Aktivitätsgad etc. Man muss es halt nur argumentieren und eine Einzelfallenscheidung erwirken.

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Beitrag von casi77 » Mo Apr 10, 2006 20:14

Erstmal vielen DANK für eure Antworten!

@IronLeg
Wenn ich dein Text so lese habe ich eigentlich sehr gute Chancen auf die C-Leg Verordnung. Da ich außer der O.S.A. u. O.A.A. noch ne Beckenplatte, Hüft-Bein-u. Fußkontrakturen und andere Unfallbedingte körperliche Defizite habe, bin ich höchstens MG3 wenn nicht sogar eher MG2, da ich mich auch nur am Stock vernümpftig fortbewegen kann und das auch z.Z. noch zeitlich limitiert. Aber das kann einem ja auch wieder nachteilig ausgelegt werden, von wegen man könnte mit derartigen Defiziten den Gebrauchsvorteil des C-Leg ja garnicht vernümpftig nutzen bzw. ausnutzen!
Auch der Sicherheitsaspekt würde bei mir greifen da ich mit dem C-Leg in 2 Monaten erst einmal gefallen bin (und das bei gehen über eine mit Maulwürfshügeln besiedelte Wiese) und mit dem Total Knee mind. jede Woche da es in bestimmten Situationen einfach nicht richtig eingerastet bzw. geschlossen war.
Und da ich im Sauerland wohne habe ich auch mehr als genug Berge/Treppen wo ich die Gebrauchsvorteile und die Sicherheit des C-Legs ausgiebig nutzen kann!

@charley/Christian
Wenn die Gebrauchsvorteile unter anderen sicheres, enspannteres und zugigeres Gehen sind dann kann diese auch voll nutzen. Außerdem kann ich mit dem C-Leg wieder Kraft-/Ausdauersport (Gerätesport u.a. auch Hometrainer) betreiben und damit, in der Krankenhauszeit, abgebaute Muskelmasse wieder auftrainieren um so noch besser/länger und evtl. ohne Stock gehen zu können.

Wenn ich das genauso beim MDK schildere wie jetzt hier dann kann der C-Leg Versorgung doch eingetlich nur zugesprochen werden!?

Ich danke euch, ihr habt mir sehr geholfen.
Wünsche allen schon mal vorweg schöne Osterfeiertage und drückt mir nach Ostern die Daumen, dann ist nämlich der Termin.
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Beitrag von IronLeg » Di Apr 11, 2006 12:51

Moin Christian, habe ich aus der BuFa., auch aus zweiter Hand. Aber wieso Blödsinn? Da in unserer Gesellschaft immer noch der Mensch im Vergleich zum Geld eine untergeordnete Stellung hat, macht die Studie (zumindest für die Krankenkassen) doch Sinn. Jemand der eine C-Leg möchte, aber relativ Mobil ist, kann ich auf diese Studie verweisen und das war es dann mit der C-Leg. Habt ihr schon einmal die Grundversorgung aus Amerika gesehen? Da kommt der alte Gummizug wieder zum Einsatz. Als ich den Herren Siebel auf diese Prothese ansprach, sagte er mir, das es durchaus möglich werden kann, dass man die Grundversorgung bekommt, und bei "aussergewöhnlichen" Wünschen selber zahlen muß. Und wenn ich mir das Gejammer der Krankenkassen so anhöre, dann wird es bittere Realität werden.

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