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Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, weil mein Freundin ihr Bein verloren hat (Unfall). Sie steckt das relativ gut weg und ist oft auch ohne Bein glücklich (daher mein Benutzername), aber mich persönlich machen die Reaktionen der anderen Leute immer wieder sehr traurig. Ich weiß, dass es ihr auch weh tut, wenn sie angestarrt wird oder wenn jemand einen blöden Kommentar abgibt, auch wenn sie sich das oft nicht anmerken lässt.
In solchen Situationen fühl ich mich dann total hilflos und weiß nicht, wie ich reagieren soll...
Ansonsten bin ich aber total froh, dass ich sie nicht ganz verloren habe. Der Unfall ist nämlich drei Wochen nach meinen Antrag an sie passiert. Und ich bin so froh, dass wir die Hochzeit nur verschieben mussten, dass sie aber dennoch stattfinden wird!

Viele Grüße von Lars

hallo, Lars,
dann können wir uns ja die Hand reichen. Auch meine Freundin ist Bein amputiert, seit einem Autounfall vor ein paar Jahren, aber schon bevor wir uns kennenlernten.
Sie hat es nicht so leicht weggesteckt, aber mit meiner Hilfe wurde es besser. Meine Freunde und Verwandten taten sich anfangs sehr schwer, sich an eine behinderte Freundin zu gewöhnen, aber es wird besser.
Was für Kommentare kommen bei deiner Freundin? Ich muss sagen, die Leute haben geschaut, aber nicht gestarrt und haben auch keine blöden Kommentare abgegeben.
Geht sie denn mit Prothese oder ohne, geht sie gut oder noch schwerfällig?
Ich würde mich gerne mit Dir austauschen, auch mittels PN.

Liebe Grüße Massimo

Hallo Massimo,
danke für deine Antwort.
Es reichen schon so Kommentare wie "Oh, schau mal, die arme Frau!" und Eltern, die ihre Kinder dann ganz schnell weiterziehen oder den Blick auf uns verdecken.
Zwar ist das einerseits bestimmt nett gemeint sind, aber man kommt sich dennoch total blöd dabei vor, zumindest geht es uns so. Schließlich ist es nicht ansteckend, wenn man ein Bein weniger hat. Aber so kommt man sich manchmal vor. Oft ist es bestimmt auch die Hilflosigkeit der Leute, und es ist gar nicht böse gemeint. Aber wenn man selbst noch dabei ist, sich an die neue Situation zu gewöhnen, dann reagiert man vielleicht empfindlicher, als man sollte...
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Viele Grüße

Hallo, Lars,
diese Blicke und Bemerkungen habe ich noch nicht bemerkt. Aber den Gipfel fand ich, als uns an einem Behinderten-Parkplatz ein älterer Mann, der auch Bein amputiert war, zurief, er habe einen höheren Gard der Behinderung, das sei sein Parkplatz.
Einmal habe die Blicke gesehen, aber das war verständlich. Beim ADAC arbeitet eine junge Frau, der der linke Arm fehlt. Sie schaute uns nach, als wir Hand in Hand in Straße entlang bummelten, ich rechts von meiner Freundin, da sie links amputiert ist und so die Prothese besser bewegen kann. Was die Frau gedacht hat, kann man nur erahnen, vielleicht hat sie uns beneidet, bewundert?
Zum Behinderten-Schwimmen fahren wir immer ohne Prothese, nur auf Stützen. Es ist ungewohnt auf der Straße, aber praktischer hinterher.
Viele Grüße
Massimo