LG mit Osa

[Dustin x]

Hi,
angemeldet habe ich mich, weil mein Lebensgefährte bei einem Motorradunfall das recht Bein verloren hat - scheint das geringste Problem zusein...
Hilfe? Einige wenige unserer Freunde helfen wirklich, andere rennen (wie seine Familie auch) Kopflos herum.
Vorstellen sollte er sich selbst, ob er -und wann er dazu bereit ist, weiß ich nicht, sollte ich ( nach über 20 Jahren) vielleicht wissen, aber unter diesen Umständen?
Wer weiß das besser als ihr?

LG
Anja nur die Lebensgefährtin

[charley]

Hallo Anja,

was heißt das: "nur die Lebensgefährtin"? Als Lebensgefährtin bist du die wichtigste Person im Leben deines Lebensgefährten, noch viel wichtiger, als dessen Familie. Nach einer Amputation braucht man in erster Linie Menschen, mit denen man reden kann. Die findet man aber leider oftmals nicht unter den bisherigen Bekannten oder in der eigenen Familie. Geeignet sind aber Selbsthilfegruppen oder Sportgruppen für Behinderte.

Was meinst du übrigens mit 'nach über 20 Jahren'? Seid ihr schon so lange zusammen oder ist er schon so lange amputiert?

Viele Grüße
Charley

[Dustin x]

Hallo Charley,
hab mich wirklich undeutlich ausgedrückt, wir sind schon unser halbes Leben zusammen, das Bein fehlt erst 11 Wochen.
Also alles recht "frisch".

Wir stehen noch vor einem riesigen Behördendschungel, als hätte irgendwer Nerven in so einer Situation.

Eines habe ich schon begriffen: kümmer Dich selbst, denn die, die dafür bezahlt werden, machen nichts ohne Extraaufforderung!

LG Anja

[charley]

Hallo Anja,

wenn ich die PLZ in deinem Profil richtig interpretiere lebt ihr irgendwo in der Nähe von Nürnberg. In Bayreuth, Kulmbach und Coburg gibt es sehr aktive Selbsthilfegruppen mit kompetenten Leuten, die euch sicherlich bei einigen Dingen helfen können. Das ist zwar nicht gerade der nächste Weg; ich meine aber, dass es sich lohnen würde, Kontakt auf zu nehmen. Die Kontaktdaten findest du unter http://www.amputiert.org.

Viele Grüße
Charley

[Massimo]

Hallo, Anja,
ich bin auch Lebenspartner einer Bein amputierten Freundin, aber sie war bereits amputiert als wir uns kennenlernten und die für sie schwierigste Phase war bereits überstanden. Ich erinnere mich, dass mir sagte, wir hätten uns nicht früher kennenlernen dürfen. Bei ihrem schweren Autounfall war ihr Mann am Unfallort verstorben und ihr hatte die Ärzte 3 Wochen später das linke Bein am Oberschenkel amputiert.
Zu einer Selbsthilfegruppe ist sie nicht gegangen, aber es hatte lange gebraucht, bis sie alles akzeptiert hatte. Das konnte ich auch an der Benutzung ihrer Beinprothese erkennen. Sie konnte bereits ohne Stützen gehen und fuhr auch schon wieder Auto. Mit mir begann eine Phase des Galgenhumors, z.B. wenn der Phantomschmerz einsetzte, und des zögerlichen, aber freieren Umgangs mit ihrer Situation. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir uns näher kamen und sie mir wie selbstverständlich ihren Stumpf zeigte. Mittlerweile gehen wir regelmäßig schwimmen.
Meine Freunde und auch die Familie waren über meine neue Freundin nicht begeistert, sie waren ablehnend, aber das scheint sich langsam zu geben. Umso wichtiger bin ich für sie und ihre Familie. Und für mich ist diese Beziehung sehr wichtig, da sie mir ebenfalls viel gegeben hat.
Ich wünsche Dir alles gute und schreib doch mal zurück.

Liebe Grüße Massimo

[Dustin x]

Hallo, wir hatten letztes Jahr den Telephonanbieter gewechselt, vor neun Tagen sollte die Umgestellung sein...

Hallo Massimo, Akzeptanz ist bei uns -glücklicherweise- kein Thema. Eher meine mangelnde Geduld mit LVA, Ärzten und Lieferanten... mein LG ist da nicht so kritisch.

Ihr hört von uns