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neli
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Hallo

Beitrag von neli » Do Apr 19, 2007 16:06

Hallo.
Ich bin neu hier.
Suche Leute zum quatschen, die wie ich amputiert sind.
Ich bin seit knapp einem dreiviertel Jahr linsseitig hüftex- und rechts oberschenkelamputiert.
Mein Stumpf ist rechts nur ca. zehn Zentimeter.
Momentan hab ich keine Prothesen, da die Wundheilung noch andauert.
Wer kann mir sagen, wie es mit der Prothesenversorgung ist bei meinem Fall.
Und wie man zurecht kommen kann. ich komme nur schwer klar mit meiner Situation.
ich suche selbst betroffene zum Austausch.
Es ist doch anderst mit diesen zu reden als den Rat von gesunden menschen zu bekommen

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Andi
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Beitrag von Andi » Do Apr 26, 2007 16:42

Hallo neli, herzlich willkommen!

Dein Fall hört sich aus rein Orthopädietechnischer Sicht sehr schwierig an. Es stellt sich als erstes die Frage, was verstehst du persönlich unter "Zurechtkommen"? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten und dauert in deinem Fall wohl eher Monate und Jahre.

Deine Beine sind weg neli, und wachsen nicht mehr nach. Kein Techniker dieser Welt kann dir deine gewohnte Mobilität und damit dein altes Leben zurückgeben. Du solltest dich mit dem Gedanken vertraut machen, mit dem Rollstuhl zu leben.
Versuche doch, mit anderen Rollstuhlfahrern in deinem Alter Kontakt zu bekommen. Über meinen Sport kenne ich viele Rollstuhlfahrer und sehe, das es möglich ist, damit zu leben. Dabei hilft einem keine Trauer über das verlorene oder selbstmitleid sondern nur Mut, Galgenhumor und die Fähigkeit eingefahrene Wege zu verlassen.

Für weitere schlaue Ratschläge kenne ich dich zu wenig. Ich sage immer es gibt nur zwei Sorten von Menschen, für die einen ist das Glas halb leer, für die anderen ist es halb voll. Zu welcher Sorte gehörst du Neli?

Ich werde in der nächsten Zeit schwehr erreichbar sein. Wundere dich bitte nicht, wenn meine Antworten eventuell etwas längere Zeit brauchen.

Alles Gute bis bald,
MFG Andi
"Alle beschriebenen Aspekte haben Modellcharakter und sollen zum weiteren Nachdenken anregen." (Zitat BUFA-Seminarunterlagen)

neli
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Beitrag von neli » Fr Mai 18, 2007 12:56

So, mir ging es nicht gut in letzter Zeit, hab unheimliche Schmerzen, deshalb schreib ich erst jetzt.
Ich würde mich gern an den Rollstuhl gewöhnen, aber mir ist es leider überhaupt nicht möglich, längere Zeit zu sitzen. da hab ich Schmerzen ohne Ende.
Ich weiß echt nicht, wie das werden soll.
Meine Wunden heilen nicht richig.
Es wird schon von Nachamputation rechts gesprochen, quasi dann auch hüftex.
Super. Wie soll ich denn da Optimist bleiben?
Ist echt nicht einfach.
Dann kann ich doch nur noch liegen, oder wie soll es sonst gehen?
Gruß, Neli

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Leni
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Beitrag von Leni » Mo Mai 21, 2007 16:41

Liebe Neli,
nur Mut! Auch Du bekommst das hin. Wir haben das alle irgentwie geschafft. Nur nicht aufgeben.

Ganz liebe Grüße,
Leni

neli
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Beitrag von neli » Di Mai 22, 2007 13:47

Schön, zu hören.
Weiß nur nicht genau wie.
Kann mir grad beim besten Willen nicht vorstellen, wie mein Leben ohne
Beine "weiterlaufen" soll.
Aber irgendwie muss es wohl gehn.

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Leni
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Beitrag von Leni » Do Mai 24, 2007 18:19

Oh je liebe Neli,

was soll ich da sagen?! Vielleicht einfach nochmal: Nur nicht aufgeben. Was ist Dir denn passiert? Hattest du einen Unfall? Warum heilen Deine Wunden so schlecht? Versuch doch mal begleitend einen Heilpraktiker dazuzuziehen? Mach ich auch gerade, weil ich Probeme mit meinem Stumpf habe.

Liebe Grüße,
Leni

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casi77
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Beitrag von casi77 » Mi Mai 30, 2007 12:10

Hallo neli und auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen!

Ich hatte 2001 meinen Unfall und war 1 Jahr ununtzerbrochen und bis 2004 alle paar Monate im KH. Meine Wunden wollten auch nicht heilen und ich mußte mehere zusätzlich Operationen über mich ergehen lassen aber das wichtigste ist nicht aufzugeben.
Die ersten paar Monate nach dem Unfall dachte ich auch alles ist vorbei und wie es so weitergehen soll. Aber dann kam der Punkt an dem ich mich entschieden habe das beste aus der Situation zu machen und um das zu erreichen haben mir Familie und fremde sehr geholfen - meine sog. Freunde haben sich leider nicht mehr gemeldet.

Das hört sich vielleicht etwas altklug an aber es funktioniert nur so. Auch wirkt sich der Psychische Zustand sehr auf die Wundheilung aus und um so besser du drauf bist desto besser heilen deine Wunden - Physischer und Psychischer Natur!

Mitleid oder Selbstmitleid ist das letzte was du jetzt gebrauchen kannst!
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Versuche immer das unmögliche um das mögliche zuerreichen!

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Beitrag von neli » Mi Mai 30, 2007 14:29

Ok, ich versuche mittlerweile wirklich, mich an den auch nur ach so kleinen Lichtblicken hochzuziehen und mich zu motivieren.

Trotzdem rutsche ich doch ab und an in ein Tief.
Was mich am narrischsten macht ist, dass alles auf einmal so lange dauert.
Sei es das morgens aufstehen, duschen, in den Rolli kommen und was auch immer.
Einfach der Alltag fällt mir manchmal einfach schwer.
Aber es wird schon, ich will ja auch nicht unbedingt klein bei geben.
Auch wenns am einfachsten wäre.
Wie kamt ihr am Anfang mit den Alltagssituationen zurecht?
Grüsse, Neli

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casi77
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Beitrag von casi77 » Do Mai 31, 2007 21:37

Mir ging es am Anfangs genauso wie dir!
Jede normale Tätigkeit die früher wie von selbst funktionierte bedurfte auf einmal eine riesen Zeitaufwand und enorme Konzentration - im Vergleich zu vorher.
Mir z.B. fiel es am Anfangs extrem schwer mir die Zähne mit der Linken Hand zu putzen da ich das von klein auf mit der rechten getan habe. Einfach diese ganzen Banalitäten die man früher garnicht realisiert, geschweige denn großartig drüber nachgedacht hat. Es ist mir auch ein paar mal passiert das ich morgens (wie früher) aus dem Bett gesprungen bin und vergessen habe dass es sich auf ein Bein schlecht läuft :lol: .
Es braucht einfach Zeit bis man die Situation richtig realisiert und sich darauf eingestellt hat - ab dann ist es eigentlich wieder wie früher :D .

Das wichtigste ist das man einen nahestehenden Menschen hat der einem nicht bemitleidet und einem, wenn es nötig ist, auch mal kräftig in den A...sch tritt. Und man sollte sich Zeit geben! Ich persönlich finde es erstaunlich an was man sich alles gewöhnen kann und was für Tricks und Kniffe man entwickelt um irgendwelche fehlenden Gliedmaßen auszugleichen.

Also neli, die Zeit heilt alle Wunden - nur nicht aufgeben!

Liebe Grüße
Carsten
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