Hallo zusammen! Ich bin beim Googeln auf dieses Forum gestoßen und finde es toll, dass es die Möglichkeit gibt, Erfahrungen über das Thema OSA auszutauschen.
Also: Ich heiße Hubert, bin 53 Jahre alt und seit meinem 17. Lebensjahr linksseitig oberschenkelamputiert (Tibiasarkom), verfüge also über 36 Jahre Erfahrung mit dieser Behinderung und mit Beinprothesen. Meine ersten Versorgungen waren noch handgefertigte Holzprothesen ohne Stumpfendfassung, später kamen dann die Modularprothesen mit CAT-CAM-Schaft und seit zwei Jahren habe ich ein C-Leg. In dieser langen Zeit habe ich mich zweimal für eine Meisterprüfung meines jeweiligen Orthopädietechnikers zur Verfügung gestellt. Zur Zeit fertigt mir mein Orthopädietechniker einen M.A.S.-Schaft an. Ich trage gerade den ersten Probeschaft, und obwohl die Anpassung insgesamt noch verbessert werden muss, bin ich überrascht, dass gerade bei der schwierigen Ramusanstützung offenbar auf Anhieb alles perfekt ist - großes Lob für Herrn Benjamin Brunner bei der Firma Hodey in Moers (am Niederrhein)!
Ich will noch darstellen, wie es mir mit dieser Behinderung ergangen ist, denn ich denke, mein Beispiel ist geeignet, anderen Mut zu machen. Als mir das Bein amputiert werden musste, absolvierte ich gerade eine Lehre in der chemischen Industrie. Nach einem Jahr krankheitsbedingter Pause habe ich dann die Lehre fortgesetzt und auch die Abschlussprüfung gemacht. Trotzdem war mir klar, dass der Beruf des Chemielaboranten ständiges Stehen erfordert und mit meiner Behinderung nur bedingt ausgeübt werden kann. Außerdem hatte ich das Bedürfnis, aus meinem Schicksal das Beste zu machen. Ich beschloss also, auf dem Zweiten Bildungsweg das Abitur nachzuholen, was mir auch gelang, und dann meine Lieblinsfächer zu studieren, nämlich Literaturwissenschaft und Philosophie. Und wie es so ist: wenn man etwas gerne macht, macht man es auch nicht schlecht, und am Ende habe ich sogar mit gutem Erfolg promoviert. Und weil es das Schicksal doch gut mit mir zu meinen scheint, habe ich nach dem zweiten Staatsexamen wider alles Erwarten eine Stelle an einer Privatschule bekommen, unterrichte dort seit fünfzehn Jahren und bin mittlerweile Oberstudienrat in den Fächern Deutsch und Phiosophie. Und das alles nicht trotz, sondern wegen meiner Behinderung! Also lasst den Mut nicht fahren, wenn Euch ein ähnliches Schicksal trifft, sondern macht ebenfalls etwas daraus!
Soviel erstmal. Schöne Ostern übrigens!
Ich möchte mich vorstellen ...
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