Armamputation

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sunflower45
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Armamputation

Beitrag von sunflower45 » So Apr 23, 2006 18:00

Hallo ,

ich heiße Susanne und habe vor fast einem Jahr meinen rechten Arm nach einem Motorradunfall verloren.

Meine Frage an euch: wie habt ihr es geschafft neuen Lebensmut zu finden?

Zweite Frage: gibt es hier noch mehr Armamputierte?

Ne schöne Woche Gruß Susanne

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Andi
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Beitrag von Andi » So Apr 23, 2006 18:59

Hallo Susanne, herzlich willkommen.

Du kommst jedenfalls ohne viel gerede gleich zum Punkt. Hab etwas Gedult, die ganze Geschichte ist bei dir ja praktisch erst gestern gewesen. Das braucht viel Zeit. Die ersten 1 1/2 bis 2 Jahre waren auch bei mir ein ständiges emotionales Auf und Ab.
Bist du selbst gefahren? Mir hat es sehr geholfen, daß ich an meinem Unfall selbst schuld war und, Gott sei Dank, niemand Anderen ins Verderben gerissen habe. So durfte ich mich auch nicht beschwehren und jammern, schließlich kannte ich vorher das Risiko.
Armamputierte gibt es allerdings auch statistisch gesehen sehr wenige. Ich wünsche dir, daß du da jemanden findest und auch sonst alles Gute auf deinem weiteren Weg.
MFG Andi
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Beitrag von Sharleen » Mo Apr 24, 2006 11:15

Herzlich Willkommen Susanne.
Wie Andi schon sagte es ist ein Auf und Ab.
Grüße
Sharleen

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casi77
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Beitrag von casi77 » Do Apr 27, 2006 18:58

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier @Susanne!

Ich bin, unteranderen, auch rechtsseitig Oberarmamputiert und Anfangs war es, wie meine Vorredner schon schrieben, ein "Auf und Ab".
Aber irgendwann kommt dann halt der Punkt, so war es jedenfalls bei mir, wo es nur noch "Aufwärts" geht. Mir hat aus dem Tiefpunkt besonders die Familie, die noch gebliebenen Freunde und neu Freundschaften geholfen. Und natürlich der Wille das geschehene zu verarbeiten und das beste aus der Situation zu machen!

Mich persönlich hat es auch sehr überrascht auf was für Ideen bzw. was für Tricks man entwickelt um mit einem Arm nahezu alle Tätigkeiten ausüben zu können die man früher mit zweien gemacht hat.

Wichtig ist es halt nur, engagieren statt resignieren!

Ich hoffe das hört sich nicht zu altklug an aber nach meinen Erfahrungen kann der Mensch bzw. lernt man mit allem umgehen zu können-es braucht halt nur etwas Zeit.

Gruß casi77
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Versuche immer das unmögliche um das mögliche zuerreichen!

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Beitrag von udo99 » Mi Mai 03, 2006 10:46

Hallo,

es gibt meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten. Bei mir hat es 3 Wochen gedauert, dann war mir klar, daß es weitergehen muss. In den 3 Wochen habe ich auch viel geheult - dann ging es aber schnell.
Ich habe beide Unterschenkel verloren und es gibt meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten:

1. Aufhängen
2. Gasgeben

2. ist da definitiv besser - sei froh, daß du lebst!

LG Udo
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Danke für deine Aufmunterung

Beitrag von sunflower45 » Mi Mai 03, 2006 12:49

Deine Antwort gibt einem Mut, danke!

Viel Spaß noch Gruß Su :P

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Beitrag von udo99 » Do Mai 04, 2006 06:21

Think positiv :D Dann geht vieles einfacher. :idea:
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Und wenn man keinen Sport als Lebensinhalt hat?

Beitrag von sunflower45 » Do Mai 04, 2006 15:41

Hallo,

ich mach zwar auch Sport, aber das ich darin aufgehe?

Was machst du, wenn du nicht Ski fährst?

Gruß Su :wink:

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Beitrag von udo99 » Fr Mai 05, 2006 10:01

scroll mal weiter runter und schau dir den sledge-eishockey-bereich an ;)

wir waren gerade bei den paralympics in turin und sind überraschend 4. geworden. haben das spiel um bronze leider gegen die USA mit 3:4 verloren.

www.sledgeeishockey.de
und meine homepage www.schlittensau.de

gruss
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Beitrag von Thor » Fr Mai 05, 2006 16:11

Lohnt sich auf alle fälle.
Macht oberlaune ;)

Gruß
Peter

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Beitrag von Andi » Mo Mai 15, 2006 19:15

Ist ja ´ne super Empfehlung, Sledgehockey für Armamputierte!

Besser hättet ihr der Susi wohl nicht Mut machen können??!!
Nehm´s ihnen nicht übel Susanne aber ich denke du wirst deinen eigenen Weg finden müssen. Wenn es Sport sein soll, dann wird es wohl auch andere Sportarten für dich geben.
Aber das Leben ist bunt und es gibt noch viele andere Dinge zu entdecken.
Sorry noch mal für meine Kollegen, da hätte man auch etwas sensiebler agieren können.
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Beitrag von udo99 » Mo Mai 22, 2006 09:30

Dresden hat einen einarmigen Torwart! Sonst noch Fragen?

wenn ich nicht auf dem Eis bin, dann gehe ich schwimmen oder in die Muckibude.

So, jetzt kann wieder geheult werden !

Sehr sensibel, einer Armamputierten Schwimmen und Muckibude vorzuschlagen, oder? :cry:
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Beitrag von Andi » Mo Mai 22, 2006 18:36

Oha, das hab ich nicht gewußt. Ich frag mich zwar wie das geht, aber wenn es so is dann is es so, sorry. Bin halt nicht allwissend :oops:

Ich hab mir nur so gedacht, wie ich wohl reagiert hätte, wenn mir jemand Fußball als Rehasport vorgeschlagen hätte. Heute weiß ich wohl, das auch das möglich ist.
MFG Andi
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Beitrag von udo99 » Mi Mai 24, 2006 13:53

So sieht es aus.

Der Torwart in DD hat sich eine Prothese mit Metallspikes gebaut ;)
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Dirk
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Beitrag von Dirk » Do Sep 07, 2006 07:22

Hallo,

bin erst heute auf dieses Forum aufmerksam geworden. Meine Lebensgefährtin hat im Alter von 6 jahren Ihren rechten Arm bei einem Unfall verloren. Heute (33 Jahre alt) führt Sie ein kleines Hotel in der Eifel. Das besondere ist, Sie bewältigt die komplette Restaurantküche für Ihr Restaurant mit 60 Sitzplätzen komplett alleine. Zur Frage von Susanne ist mir hier nur eingefallen, daß wir schon einige Male Bekannte mit frischen Amputationen im Hotel, die ähnliche Probleme wie Susanne hatten. Dies Leute sind extra hierher in Urlaub gekommen um Nicole über die Schulter zu schauen und zu sehen, wie Sie viele Dinge, die mancher für unmöglich hielt ganz routiniert erledigt. Wer interesse hat kann sich mit Nicole in Verbindung setzen über LandhausBiehl@aol.com
Gruß an alle
Dirk

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