Max stellt sich vor...

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Bayernmax
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Max stellt sich vor...

Beitrag von Bayernmax » So Dez 22, 2013 21:44

Hallo Forum,

ich 38 Jahre alt und komme aus der Nähe von Augsburg. Ich habe mich hier angemeldet, weil mein rechtes Bein eine "tickende Zeitbome" ist, d.h. von der Amputation bedroht ist. Alles begann mit einer tiefen Venenthrombose im Herbst 2008. Ich habe dann Blutverdünner, d.h. genauer gesagt, Gerinnungshemmer verschrieben bekommen. Diese habe ich 2009 abgesetzt und hatte 2010 erneut eine Thrombose der tiefen Venen sowie ein offenes Bein, d.h. eine Wunde, die über 14 Monate nicht abgeheilt ist. Im Frühjahr 2011 ist es meinen Ärzten gelungen, daß die Wunde zugewachsen ist. Zwischenzeitlich schreiben wir das Jahr 2013 und und die Wunde ist genau an der gleichen Stelle wieder aufgeplatzt ohne daß sich eine Tendenz der Heilung oder Besserung zeigt. Zusätzlich wurde vor einigen Wochen nicht nur Durchblutungsstörungen der Venen, sondern auch der Arterien festgestellt, eine sog. periphere Arterielle Verschlußkrankheit (pAVK), außerdem sind meine Blutzuckerwerte nicht mehr 100%-ig in Ordnung und ich stehe am Anfang, die Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus) zu entwickeln. Mein Gefäßmediziner sagt, daß sich beim Thema Amputation seiner Meinung nach nicht die Frage "ob" stellt, sondern "wann". Ich versuche mich also darauf einzurichten, daß ich in naher Zukunft mein rechtes Bein verlieren werde. Übernächste Woche habe ich nochmals einen Termin zur Gefäßuntersuchung und dann wird man weitersehen.

Viele Grüße

clouarni
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Re: Max stellt sich vor...

Beitrag von clouarni » Do Dez 26, 2013 23:11

Hallo Max,

bevor du dir Gedanken über das "danach" machst, wäre es zunächst äußerst wichtig, dass einige Dinge vorher besprochen und geklärt werden:
- die Ampuhöhe so tief wie irgend möglich!
- zur (möglichen) Vermeidung von Phantomschmerzen müssen die Beine vorher schmerzfrei sein, so lange wie möglich!
- deine mentale Einstellung zum Leben ohne Beine muss möglichst positiv sein (die psychische Komponente zum Thema Phantomschmerzen)! Am Besten über viele Gespräche.
- ganz unbedingt muss ein Orthopädietechniker vor der OP hinzugezogen werden, der den Chirurgen über Ampuhöhe, Nahtposition, Knochenverrundung und Nerven-/ Lymphbehandlung berät!
- Reha erst dann, wenn die Wunden belastbar sind!
- nicht dem erstbesten Sanitätshaus den Auftrag zur Versorgung geben. Am Besten wohnortnah für den Anfang. Nicht zu früh mit einfachen Aussagen zur "ausreichend guten Versorgung" abspeisen lassen, sondern versuchen, so weit wie möglich zu kommen um später wieder möglichst viel machen zu können!
Ich bin selbst nach einem Motorradunfall vor 15 Monaten "nur" usa, aber mir hat es gereicht. Seitdem die mittlerweile 11. Testversorgung am Bein. Aber es klappt immer noch nicht. Das A+O im Handwerk des OTs ist das Anfertigen eines gut passenden Schaftes. Alles andere ist Legosteine zusammensetzen....
Ich wünsche dir eine gut gelungene OP!
VG
Clouarni
Besser arm dran als Bein ab!

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